Methoden um implizites Wissen aufzudecken

Veröffentlicht von Gabriela Michelini am

SmartUpLab kann als ein transdisziplinäres Projekt definiert werden: Die Teammitglieder stammen aus verschiedenen Praxis- und Fachbereichen. Um ein gemeinsames Verständnis der Forschungsfragen zu schaffen, ist es wichtig, implizite und selbstverständliche Aspekte des Themas in den Vordergrund zu bringen und zu diskutieren. Auf diese Weise wird die Zustimmung der Teilnehmer zu einem gemeinsamen Diskurs gefördert.

Unter diesem Gesichtspunkt hat das Projekt SmartUpLab eine Adaptation der Methode „Three Types of Knowledge Tool” eingeführt. Diese Methode wurde von Dr. Christian Pohl entwickelt mit dem Ziel, implizit angewandte Standards aufzudecken und jeden Denkstil zu identifizieren für die gemeinsame Entscheidung über die zu stellende(n) relevante(n) Frage(n).

Die Methode

Das „Three Types of Knowledge Tool” hat als Ziel die Umformulierung der Forschungsfragen bezogen auf drei verschiedene Arten von Wissen (Pohl 2020):

– Systematisches Wissen: Was gibt es? (realistischen Wissens)

– Zielwissen: Was sollte da sein? (normativen Wissens)

– Transformationswissen: Wie schaffen wir das? (Wissens der Prozess)

Die Methode besteht aus einem Workshop, in welchem ein  Umformulierungprozess von einer vermittelnden Person geführt wird. Die Methode wird in der Regel bei der Erörterung und Feinabstimmung von Forschungsfragen verwendet, kann aber in jeder Phase als Instrument der Reflexion eingesetzt werden. 

Welche Anpassungen hat SmartUpLab an diesem Tool gemacht?

Im Rahmen der Corona-Beschränkungen, wurden Vor-Ort-Workshops in Online-Workshops umwandelt. Um solche  Online-Workshops durchzuführen, wurden die Tools Microsoft Teams und Miro benutzt. 

Schritte:

1. Vorbereitung der Teilnehmer:

Die bereits stehende Forschungsfragen wurden in einem Dokument gesammelt. In diesem Dokument wurden die Erklärung der Methoden, Aufgaben und Ziele eine Woche vor dem Workshop für dieTeilnehmer bereitgestellt.

Pohl (2020) empfehlt die Nutzung von Flipcharts, Markers und Post-it während der Umformulierung. Als ein vergleichbares digitales Tool fiel die Wahl auf Miro (https://miro.com), unter anderem auch, weil die Mitglieder der Workshop bereits mit diesem Tool vertraut waren.

2. Durchführung des Online-Workshops:

Einer des Teams-Mitglieder übernahm die Rolle des Moderator. Zu Beginn wurden nochmals Methode, Aufgaben und Zielen anhand eines Beispiels erklärt . Dann wurden in der Runde die Projektfragen diskutiert und umformuliert.

3. Erstellung eine Fragenmatrix

Die umformulierten Fragen wurden in einer Matrix anhand der drei Arten von Wissen dargestellt und unter einer Typologie unterteilt (Allgemeine Fragen, Beispielfragen, Strukturfragen, Gegensatzfragen).

Quelle

Pohl, Cristian. 2020. Three types of knowledge tool. A tool for tailoring research questions to (societal) knowledge demands. td-net toolbox profile (2). Swiss Academies of Arts and Sciences: td-net toolbox for co-producing knowledge. https://naturwissenschaften.ch/topics/co-producing_knowledge/methods/td-net_toolbox/three_types_of_knowledge_tool (01.10.2020)


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